Probleme bei der Genealogie
Wenn man sich in Luxemburg mit Genealogie beschäftigt, stösst man auf einige Besonderheiten :
- Die kleine Grafschaft Luxemburg, welche im Jahre 963 vom Grafen Siegfried gegründet wurde, und die seit 1354 ein Herzogtum, später, seit 1815 ein Grossherzogtum geworden war, hat sich im Laufe der Jahrhunderte dauernd vergrössert, um im Jahre 1659, mit Teilen des heutigen Frankreich, Deutschland und Belgien, ihre grösste Ausdehnung zu erreichen.
Somit müssen viele Luxemburger - wenn sie mehr über ihre Vorfahren wissen möchten, einen Teil ihrer Nachforschungen in den angeführten Nachbarländern machen. Es versteht sich von selbst, dass das nicht immer einfach ist, da die administrativen Systeme dieser Länder doch stark voneinander abweichen.
- Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert war das Land unter Fremdherrschaft gestellt, d.h. es wurde abwechselnd von den Österreichern, den Spaniern und den Franzosen besetzt und regiert. Es ist klar, dass diese bewegte Zeit das politische, ökonomische, kulturelle und administrative Leben stark beeinflusst hat. Dementsprechend uneinheitlich sind die Archive, was die Nachforschungen nicht gerade erleichtert.
- Der letzte Besetzer in dieser Zeit war Frankreich von 1795 -1814, zur Zeit der französischen Revolution.
Getreu dem 2. Motto der Revolution, der "Egalité" ("Gleichheit"), liessen die Revolutionäre alle alten standesamtlichen Aufzeichnungen vernichten. So sollte niemand mehr nachweisen können, dass er einer besseren Klasse, vor allem dem Adel, angehöre. Diese Massnahme ist sehr zu bedauern, da sie heute in vielen Fällen weitergehende Nachforschungen praktisch unmöglich macht.
- Zu allem Überfluss haben die gleichen Revolutionäre mit dem republikanischen Kalender auch noch eine andere Zeitrechnung eingeführt, die mit dem gregorianischen Kalender nicht mehr viel gemeinsam hatte. Das bedingt heute ein lästiges Umrechnen der Daten anhand von Tabellen.
Um diesem Umrechnen etwas auf die Sprünge zu helfen, hielt ich es für angebracht, einen Datum-Konverter zu schreiben. Ich hoffe, dass er dem einen oder anderen seinen genealogischen Kampf gegen die französische Revolution etwas vereinfacht.
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